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  Die Geschichte des Schreinersohns 27.04.2024 13:26 (UTC)
   
 

Die Geschichte des Schreinersohns

Die Geschichte handelt von einem jungen Mann, dem jüngsten von zehn Brüdern. Eines Tages sagte sein Vater zu ihm, dass nun auch für ihn die Zeit gekommen sei, seinen Weg zu nehmen, wie es seine Brüder zuvor getan hatten. Und da er der Jüngste war, blieb für ihn kein anderes Erbe mehr als das Schreinerhandwerk, das er von seinem Vater gelernt hatte, und ein Wanderstab.
So ging er den auf die Straße hinaus und beschloss in die Ferne zu ziehen, um sein Glück zu finden. Der Schreinersohn wanderte lange Zeit, immer auf derselben Straße. Er verdiente sich als Geselle bei verschiedenen Meistern und lernte viel dazu. Doch dann begann er unzufrieden zu sein mit seinem Los. Er beschloss den Hobel beiseite zu legen und etwas anderes zu tun. Als Erstes wollte er die Straße verlassen, die ihn bisher immer begleitet hatte. Aber das war gar nicht so einfach. Mehrmals bog er zur Seite ab, aber er kam immer wieder auf den Pfad zurück; er floh in den Wald und erwachte am nächsten morgen wieder am Wegesrand; er heuerte auf einem Schiff an, aber als er nach Monaten wieder an Land ging, stand sein Fuß wieder auf der selben Straße. Schließlich gab er auf. Er ließ sich nieder in einer Stadt, die am Rande einer großen Wüste lag. Oft wanderte er auf der Straße in Wüste hinaus, um nachzudenken. Doch eines Tages, als er glaubte allein zu sein, mit dem Wüstensand und dem Himmel, sprach plötzlich eine Stimme zu ihm.
Es war eine leuchtend blaue Schlange, die zu ihm sprach.
Er erzählte ihr von seinen Nöten und die Schlange erklärte lächelnd, dass sie wohl eine Möglichkeit wüsste, wie er seinen Weg für immer verlassen könnte. Der Schreinersohn fragte, wie das möglich sei, und die blaue Schlange sagte, dass er für diesen Dienst einen Preis zahlen müsse. Welchen Preis?, fragte der Schreiner hastig. Der Weg ist der Preis, antwortete die Schlange und als er nicht gleich verstand, fügte sie hinzu, er müsse sich von ihr beißen
lassen – nur einmal! – , dann wäre er die lästige Straße los.
Da begriff der Schreinersohn. Er achtete nicht weiter auf die Schlange, sondern machte kehrt und eilte in die Stadt zurück. Er wusste nun, was er zu tun hatte! Er suchte sich eine andere Stadt, wo man ihn noch nicht kannte, und ließ dort nieder, wurde Schreinermeister und gründete eine Familie.
Die Schlange jedoch zog sich in ihr Sandloch zurück und sprach zu sich: Was soll’s. Es werden noch viele kommen, die einen neuen Weg suchen und die den Preis dafür zahlen werden,…


Erklärung zur Geschichte:
Das Offensichtliche ist, dass das Leben der Preis und folglich die Straße das Leben ist.
Man kann seinen Lebensweg nicht verlassen. Wenn man es tut, muss man sterben.
Auch kann man denken, das Leben wäre vorgezeichnet, da der Schreinersohn nur auf der Straße bleiben konnte, doch wer glaubt ernsthaft, dass alles vorgezeichnet ist und man sein Leben nicht selbst bestimmen kann.
Man muss sich nur ein wenig von der „normalen“ Denkweise lösen und man kommt zu dem Schluss, das Leben ist nicht vorgezeichnet und doch folgen wir der „Straße des Lebens“. Denn was ist wenn die Straße uns folgt und nicht umgekehrt. Erinnert euch an den Wald und das Schiff, immer war die Straße wieder beim Schreinersohn, egal was er tat. Also kann er die Straße nicht verlassen, ohne dass es für ihn schlecht wäre.
Letztendlich kann man sagen: „Jeder soll seinen Schritt selber lenken. Aber er soll nicht, um Reichtum, Ansehen oder macht zu erlangen, etwas sein wollen, das er nie werden kann. Wer das versucht, kann zugrunde gehen. Wer selbstgenügsam und vernünftig handelt, wird auch auf seinem Weg glücklich werden. Und auch andere Menschen glücklich machen!“

 
  Neschan
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  frei nach einem chinesischen Denker
Heute Nacht träumte ich, ich sei ein Schmetterling.
Jetzt weiß ich nicht: Bin ich ein Mensch,
der träumte er sei ein Schmetterling,
oder bin ich ein Schmetterling,
der träumt, er sei ein Mensch?
  Din-Mikkith:
Manchmal können sich Gut und Böse genauso wie Sonne und Mond den Himmel teilen.
 
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